Samstag, 29. September 2012

lost in translation!


juhu ich, schon wieder, aber mittlerweile ueber 2000 km entfernt von dem Ort an dem ich das letzte Mal geschrieben habe.

Aber mal langsam, Zwischenstand ist ja Bogota und als wir Anja verabschiedet haben, gings ans organisieren...
neue Plaene mussten her! Wie gehts weiter, so war des ja alles nicht geplant. Ich erspar euch die langweiligen einzelheiten mit stundenlanger Internetsuche und verschiedenen Flugseiten aber am Ende war mer ein Stueckchen weiter und haben fleissig gebucht.

Waer fast ein bischen zu einfach und glaubt mir des war es nicht, denn fuer nen 120 Euroflug den ich fuer Anja, Brad und mich von Bogota nach Cartagena gebucht habe wurden mir doch glatt 12 000 Euro abgebucht und ich hab nichtsahnend den "book"-Button fuer nen Flug gedrueckt.
Ratet mal welche Buchung nicht funktioniert hat!

Haha, fand ich gar nicht lustig und nach nem kurzem Blick auf mein Konto und (herzlichen Dank Papa) ner Mail von einem Vater, war mir auch klar warum.
Mal schoen das Konto deftig ueberzogen und keinen guenstigen Flug!
Prost Mahlzeit, zuvor hatte Brad seinen Flug gebucht und ich sah mich schon hier in Bogota versauern ohne Geld und Flug :-)

Also erst Mal mit der Bank telefonieren, der Airline die Hoelle heiss machen usw.

Und hier gleich mal vielen Dank an die RVB Ries in Oettingen (Hallo Fr. Reith, falls sie das lesen) und meinem Papa fuer die Hilfe!
Am Ende gabs dann zwar Entwarnung und ne Entschuldigung von der Airline, aber geholfen hat des net viel!
Denn... der guenstige Flug nach (Trommelwirbel) BRASILIA (jaaaaa natuerlich will ich den Fipsi besuchen wenn ich schon in "der Naehe" bin) war natuerlich weg.

Also musste schnell ein anderer Plan her und fragt mich nicht wie, aber und des ging dann ganz schnell, hatte ich nen Flug nach Leticia;
Leticia wo ist des denn fragt ihr euch?
Sag ich euch, der kolumbianische Grenzort zu Brasilien und mitten (und wenn ich sage mitten mein ich 2 Flugstunden nur ueber Regenwald) im Regenwald.
Warum dahin, ganz einfach, hab da mal was ueber Boote gelesen die in 4 Tagen den Amazonas nach Manaus runterschippern (nur so nebenbei 1100 km) und von dort gibts die billigeren Fluege weils dann auch schon Inland ist.
Und des hat sich ganz gut angehoert und bis ich mich versah sass ich im flieger und schon allein der flug war das Geld wert.
Und obwohl es viel organisieren war, bin ich superfroh des gemacht zu haben und auch ein bischen stolz... denn der naechste Tag hat so ausgesehen.

Mit dem Fahrrad nach Tabatinga, Boot suchen - Boot gefunden - Geld finden, Ticket zahlen - zurueck nach Columbien, Leticia und Ausreisestempel am flughafen holen - zurueck nach Tabatinga, brazil und Einreisestempel holen (muss alles vorher organisiert sein) - dann noch Haengematte kaufen (erklaer ich spaeter), Wasser und Snacks und dann mit Hitzschlag und Dehydration ins Bett fallen!
Hab ich erwaehnt das ich des mit Fahrrad und bei 30 Grad gemacht hab? Hatte irgendwie die verrueckte Idee muss mich koerperlich betaetigen...

Aber war echt stolz auf mich, keine Touriagentur noetig und fuer 3 Naechte und 4 Tage mit Vollverpflegung 65 Euro bezahlt...
und ja jetzt kann ich euchs ja sagen der ueberteuerte Flug nach Brasilia (nicht der guenstige) haette 650 Euro gekostet! nicht akzeptabel wuerd ich sagen.
Und so gings am naechsten Tag mit 60 v.a. Kolumbianern und ein paar Rucksacktouris nach viel Warterei und Polizeichecks endlich los!
wir tuckern mit 15 kmh oder so Richtung Manaus und gleichzeitig noch ne freie Amazonasaussicht!
Der Fluss ist echt riesig und wird staendig breiter! Hatten jedes Wetter von sonnig, bis regen, Sturm, wunderschoene Sonnenuntergaenge usw.
Essen war ok (gut waer uebertrieben fuer Reis und Nudeln) und Platz hat mer genuegend!
wo wir geschlafen haben, schoen auf Deck und jeder hat sich ne Haengematte aufgehaengt.
Hoert sich romantisch an aber nch 3 Tagen schlafen in dem Ding, vergehts einem. Bin mal schoen mit steifen Nacken aufgewacht, aber untertags chillen ist echt klasse.
Zum Glueck hatte ich ne Schlaftablette fuer nachts und konnte mich ein bischen erholen!

So und jetzt zur Ueberschrift.... lost in Translation!
ganz einfach, schon so aufm Schiff hat mich so ein Unbehagen ueberfallen als mich jeder auf Portugiesisch angeredet hat oder auf fliessend spanisch (was mich gar nemme so umhaut) aber jetzt auch noch portugiesisch! puh!
und als wir dann in Manaus ankamen wars voll vorbei! Keinen Plan und ich hatte zum ersten Mal den Gedanken war vielleicht doch keine so gute Idee einfach nach BRasilien abzuhauen. Aber jetzt war ich schon da und dank vielen netten Mitreisenden sitz ich jetzt gerade in nem superschoenen Hostel (billig :-)!) mit frei Internet u. fruehstueck und hab heute schon mit ein paar Leuten das beruehmte Teatro Amazonica besucht...

Das alleinereisen meint es nicht schlecht mit mir und ich freu mich jetzt den Fipsi zu besuchen!
Brad ist mittlerweile in Bali zum surfen und ich seh ihn hoffentlich bald wieder :-)
Melde mich bald wieder
lg aus dem Amazonasgebiet

Simone


Montag, 17. September 2012

und ploetzlich ist alles anderst!

... ja jetzt hab ich mal wieder geschlampt mit schreiben... aber was soll ich sagen, unerfreuliche Nachrichten schreibt man net so gern und zum ersten Mal in meiner Reiselaufbahn ist alles anders wie ich es gedacht hab.

Aber langsam, erst mal sind wir ja wohlbehalten aus dem Dschungel zurueckgekommen und haben uns langsam Richtung Kolumbien aufgemacht, natuerlich mit nem Stop auf dem Mitad del Mundo, dem Mittelpunkt der Erde (oder auch Aequatorlinie genannt) und dem Otavalomarket, in ... Ueberraschung Otavalo.

Alaska and Mone am Aequator 


Der Hoehepunkt dort war aber nicht der geniale Markt mit Jacken, Pullovern, Schmuck usw. sondern unser allererster orginal Suedamerikanischer Hahnenkampf!

Des war ein Erlebniss, kleine Arena, lauter schreigewaltige Suedamerikaner drumherun und in der Mitte zwei Riesenhaehne die sich die Koepfe eingehakt haben.... und ja der der Verlierer stirbt oder ist kurz davor...
die letzten Vorbereitungen vorm Kampf
(dem Hahn wurde ein Stachel an den Fuss gebunden!!!!)
Konnt am Schluss nemme hinkucken als ploetzlich die Koepfe blutueberstroemt waren!
Aber ist halt typisch Suedamerika und nur Einheimische in der Kampfarena.
Weitergings am naechsten Tag wieder Richtung Norden und tatsaechlich standen wir auch bald vor der Grenze!
Ein- und Ausgecheckt war wiedermal superschnell und unproblematisch und schon befanden wir uns in unserem naechsten Suedamerikanischen Land! KOLUMBIEN!!!
Wahnsinn, auf des Land hab ich mich am meisten gefreut, warum weiss ich gar nicht, war einfach nur supergespannt, Karibik, Leute, Musik... alles aendert sich wieder... leider nur das Essen nicht wie sich herausgestellt hat, wiedermal gabs Reis, Bananen und Fisch oder Huehnchen aufs Teller. Nix mit Abwechslung, aber gut des schmaelert die Aufregung net...

Endlich Kolumbien und unseren ersten Stop haben wir in Pasto an der Laguna La Cocha gemacht... lauter kleine Haeuschen (ungelogen wie in Oesterreich) in bunten Farben auf Stelzen zwischen lauter Kanaelchen... also quasi wie Venedig in nem kleinem Dorf in Oesterreich.
Und dazu noch an dem groessten See Kolumbiens gelegen!
Leider war des Wetter net so gut und wir waren dort nur fuer nen Uebernachtstop, aber schoen anzuschauen wars trotztdem.

Der naechste Tag ging nicht weniger spektakulaer weiter... mit ner Fahrt auf einer der besten Strassen auf der ich je gefahren bin.
Durch ein riesiges Tal, wo es ausser der Strasse, steil bergauf und auf der anderen Seite steil bergab ging. Super Wetter und ne geniale Sicht, da hab ich den Mund nicht mehr zubekommen. Copito hat die Berghaenge tapfer mitgemacht wobei wir allerdings fuer 150 Kilometer 4 Stunden gebraucht haben.





Irgendwann kamen wir dann an der naechstgroesseren Stadt Popayan an und haben dort erst Mal fuer ein paar Tage halt gemacht.
Ne wunderschoene alte Kolonialstadt, mit nem Park in der Mitte und lauter weissen alten Gebaeuden aussenrum.
Haben dort ein paar Tage verbracht und auch dem nahegelegenen Nationalpark Purace einen kleinen Besuch abgestattet... das aufregendste dort? Ein Stueck Fleisch zum Mittagessen das nicht identifizierbar war, ich zum Glueck net angeruehrt habe, und sich spaeter als Schweinszunge rausgestellt hat!! Puh, nochmal Glueck gehabt :-)
Ausserdem wurden wir in Popayan von nem netten Kolumbier (Kolumbianer??, keine Ahnung) und seiner Frau, die mer im Park kennengelernt haben, noch auf nen Drink nach Hause eingeladen... und zum ersten Mal haben wir Bekanntschaft mit dem nationalgetraenk gemacht... Aquadiente!!! Schmeckt a bisle wie Uzo nur net ganz so stark :-)... ich sag nur "ich trink Uzo, was trinkst du so"?

Popayan war ausserdem noch ein wichtiger Stop, weil wie es sich spaeter rausstellte, und Achtung jetzt kommt der grosse Hammer, der Ort an dem wir uns vom Vanleben, Copito, Ben und Alaska verabschiedeten.

Anja war ja quasi schon aufm Weg nach Bogota um mich nach fast 9 Monaten auf meiner Reise zu besuchen und Brad und ich wollten sie natuerlich direkt vom Flughafen abholen...
Ben leider net, er wollte von Kolumbien nix verpassen (gab noch ein paar andere dinge die uns dazu bewegt haben alleine weiterzuziehen, aber die wollt ihr net wissen :-)) und so sind wir mit nem Nachtbus los nach Bogota.
Ich haettte nie gedacht, nachdem ich ja noch nie nen Hund hatte, das Alaska mir so ans Herz wachsen wuerde, und in Popayan von ihr Abschied zu nehmen war mit des schwerste ueberhaupt.
Am liebsten haette ich sie in den Rucksack gepackt, doch wie schon ihr Name sagt... sie muss nach Alaska aber ich hoffe ich sehe sie frueher oder spaeter wieder.
Ja ich weiss des is ne Ueberraschung, aber alles kommt oft anders wie man denkt und wenn wir noch vor ein paar Monaten zusammen nach Panama, Costa Rica usw. wollten sind wir jetzt allein unterwegs.

Aber auch nicht schlecht... jetzt freu ich mich erst mal auf Anja...

unser Zuhause am Playa Blanca...
Anja ist am 2.9.2012 um 19 Uhr in Bogota
angekommen und mit ner kleinen Terminalverwechslung, konnte ich sie dort in Empfang nehmen. Mei da koennt ihr euch vorstellen wie des Wiedersehen ausgesehen hat!!!
Ab mit ihr ins Hotel, Begruessungsbier und Abendessen und dann erst mal ins Bett!
Ja und auch die 2 Wochen sind schon wieder vorbei.... gestern musste ich sie wieder am Flughafen abliefern!
Aber geniale 2 Wochen, haben soviel zusammen gemacht wie manchmal in 4 wochen im Van nicht!



Als erstes haben wir Bogota unsicher gemacht um am naechsten Tag gleich mit nem guenstigen Flug Richtung Karibikkueste abzuhauen.
Cartagena bewundert (bunte Kolonialstadt, mit ner riesigen Stadtmauer direkt am karibischen Meer) und dann ab zum Playa Blanca!
Einer der schoensten Straende an denen ich je war. Nicht nur weil das Wasser kristallklar und wunderbar tuerkis war... nein sondern weil wir eine Huette (auf Stelzen, bester Meerblick ever) keine 10 Meter vom Wasser entfernt unser eigen nennen durften!
Und unser Leben fuer die naechsten 3 Tage hat dann so ausgesehen... schlafen, baden, sonnen, frischen Fisch essen, Bier trinken, schlafen, am ersten Abend hausgemachten Himbi aus der Gartenstrasse 9 geniessen und zur Kroenung nen kleinen Schnorcheltrip veranstaltet.
War schwer sich zu verabschieden, nur Anjas und meine zusammen geschaetzen 100 Sandfliegenstiche haben es uns ein bischen leichter gemacht...
Zurueck in Cartagena mussten wir entscheiden wies weitergeht, und die Entscheidung fiel auf....
Karibikstrand der 2.
Taganga



Also sind wir weiter nach Santa Marta um in nem nahegelegenen Fischerdorf, Taganga nochmal ne andere Variante zu bewundern. Hier war alles ein bischen huegeliger und so hatten wir bei der Anfahrt auf Taganga nen wunderschoenen Blick auf die Bucht die von gruenen Bergen und Klippen eingerahmt war.
Hier waren wir auch nochmal ein paar Tage und haben zusammen gekocht, verschiedene Straende bewundert und an unserer Braeune gearbeitet.




Aber wir wollten net faul sein und so haben wir entschieden aufm Rueckweg nach Bogota nen Kurzstop in San gil einzulegen! Der Abenteuerstadt in Kolumbien.
Das Staedtchen selber war net aufregend... aber wenn man genauer hinguckt findet man...
Rafting, Hoehlentouren, Abseiling, Canoying, Wandern usw.... die Wahl fiel schwer aber letztendlich fiel sie auf nen halben Tag Rafting auf dem Rio Fonce und nen halben Tag Abseiling!
Und des war des beste schlechthin... erst ne wunderschoene Wanderung am Flussbett entlang bis mer zu ner 100 m hohen Steilwand kamen und mit nem Ausblick uebers ganze Tal.
Wie und da runter, ham mer uns gefragt? Vorallem weil ich nicht gedacht habe das wir uns selber abseilen muessen. Und nach 5 Minuten Einfuehrung gings los (PS Anja bin stolz auf dich, haett mich net getraut die erste zu machen :-))
Komisches Gefuehl, man weiss zwar das nix passieren kann, aber als man dann des Seil selber in der Hand hat und steuern kann wie schnell man da runter geht, wirds einem doch anders!
Aber... einfach nur geil! Beim zweiten Hang sind wir dann an nem Wasserfall runter und wurden au noch ordentlich nass, aber jeder hatte ein breites Grinsen aufm Gesicht!
Auch rafting war lustig wenn auch das Wasser net ganz so hoch stand, aber um es ein bischen aufregender zu machen, sind wir dann die STromschnellen ohne Boot, sondern im Wasser und mit ner Schwimmweste entlang. Und ja immer schoen die Beine oben halten...
Da war mer ganz schoen geschafft am abend, aber fuer ein Bier am Park und nen gegrillen Maiskolben (Streetfood ist einfach das beste) hats dann doch noch gereicht.
Wobei man dazusagen muss, jede kleine Stadt oder Dorf in Kolumbien hat einen Marktplatz bzw. Park in dem man sich trifft, Kaffe trinkt, erzaehlt, isst usw... und am Wochenende ist da echt die Hoelle los.


Am naechsten Tag, Samstag gings weiter nach Bogota... eins stand noch auf der Liste was es noch zu erledigen gab.... ne deftige kolumbianische Party. Und wo koennte man das am Samstag abend besser machen als in Bogota.
Leider gab es ein paar kleine Verzoegerungen (ich sag nur Bus, Berge, andere LKWS) sodass wir ziemlich kaputt um 22 Uhr (geplant war 19 Uhr) in unserem Hostel ankamen. Naja... auf ein oder zwei Bier koennen wir schon noch, dann wirds halt keine Riesenparty...

Abschiedsparty!!!!
haha, denkste, haben die kleinste Bar in Bogota gefunden, mit lauter jungen Kolumbianern, supercoolen Salsamusik und billigen Bier und Aguadiente!
Und des noch am Feliz Dia (dem kolumbianischen Valentinstag)... haben gleich mal von Fernando dem 60 jahre alten Barkeeper Rosen und Schokolade geschenkt bekommen.
War ein genialer letzter Abend, haben ein neues Bier probiert (Costena) und noch ne Familienflasche Aguadiente mit Mauritius,ner Barbekanntschaft, vernichtet.
Dementsprechend faul war der Sonntag, ausgeschlafen, Simone hat nochmal schoen Abschiedsfruehstueck fuer alle gemacht, bischen shoppen und dann.... schon ab zum Flughafen.
Bin natuerlich noch mitgefahren und zum Abschied sag ich nur.... ICH HAAASSSSEEE ABSCHIEDE!!!
Da sind ein paar Traenchen geflossen, aber bin einfach nur froh das Anja da war und wir hatten ne tolle Zeit.
Danke nochmal Anja...
So jetzt hab ich mal wieder mit den letzten 2 Wochen aufgeraeumt, sorry, brauch immer ne Weile um mal wieder zu schreiben aber hoffe es ist trotzdem immer wieder spannend fuer euch es zu lesen!
Melde mich bald wieder bussi
Mone